(Auszug aus meinem Easy Reader)

Es ist so schön, nicht selbst zu denken!

Kant definiert die Aufklärung

Hier die einfache Version:

Aufklärung, das ist: der Mensch denkt und spricht für sich selbst.
Bis heute tut er das nicht, denn er will das nicht. Bis heute kann er auch nicht ohne Führung denken. Warum nicht? Er will es nicht wirklich. Er hat Angst. Sapere aude! Habe Mut, selbst zu denken! Ist das Motto der Aufklärung.

Denn von Natur aus können alle frei denken. Viele von uns haben nur keine Lust. Ist denken nicht Arbeit? Da denken wir lieber nicht. Und braucht man Mut? Mut haben wir nicht!

Die Menschen denken also nicht – andere denken für sie.

Es ist doch so schön nicht selbst zu denken.
Ich will etwas wissen? Da kaufe ich mir ein Buch!
Ich weiß nicht, was ich tun soll? Frage ich den Pastor!
Ich will eine Diät machen? Da frage ich den Arzt!


der Mut: ich habe keine Angst, laufe nicht weg

Im Original


1 Ausgang

Der Mensch will für sich selbst sprechen. Bis jetzt tut er das nicht. Warum nicht? Er kann es, aber er will es nicht. Er ist selbst Schuld.

AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.


– e Schuld: hast du, wenn du etwas Schlechtes getan hast, weil du das tun wolltest.
– mündig: ist man in Deuschland mit achtzehn. Das kommt von (r) Mund: Mit achtzehn kann man mit seinem Mund für sich sprechen.

Kant erklärt das jetzt besser. Mit einer Definition:



Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.



– s Vermögen: ist hier das, was man kann. Ich kann denken: das ist das Denkvermögen.
– r Verstand: e Intelligenz
– e Leitung: Kontrolle, Führung
– sich etwas (Gen.) bedienen: etwas gebrauchen, als Instrument benutzen


Unmündigkeit heißt: ich kann nicht frei, nicht ohne Kontrolle durch andere denken. Aber warum sagt Kant, wir sind selbst Schuld?




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